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Nachgefragt, bei Caro Silvera!

Manuel Rommel, 11.03.2021

Nachgefragt, bei Caro Silvera!

Von Buenos Aires nach Völkershausen, nachgefragt bei Caro Silvera!

Bekanntlich bist Du ja mit Johannes verheiratet, wie habt ihr euch auch eigentlich kennengelernt?

Johannes habe ich in Ushuaia, Tierra del Fuego kennengelernt. Diese wird als die südlichste Stadt der Welt angesehen (nur 1150 km bis zur Antarktis). Wir haben uns in einer Bar getroffen, er war auf Weltreise und ich habe dort gearbeitet und war in meinem Feierabend. 

Geboren bist Du in Buenos Aires, in welchem Viertel bist du aufgewachsen und wie sind die Leute dort? 

Ich bin im Stadtteil Belgrano in der Hauptstadt Buenos Aires aufgewachsen. Man kann es vergleichen mit dem Zentrum Berlins. Die Leute, die in der Nähe des Hafens geboren sind, nennen sich die Porteños. Ich bin also eine „Porteña“.  Die Leute sind sehr vielfältig. Es gibt bescheidene und sehr reiche Leute, aber hauptsächlich Leute, die sehr gut im Fußball sind. ?

Wann war für dich klar, dass du mit nach Deutschland gehst?

Im August 2016 habe ich den Flug nach Deutschland gebucht. Bis zu diesem Moment war ich mir nicht sicher, ob ich gehen soll. Es war ein großer Schritt für mich. Am Ende war es jedoch eine gute Entscheidung. Oft haben wir Angst vor dem Unbekannten, aber manchmal muss man einfach springen.

Was vermisst du an Argentinien und was magst du besonders an Deutschland?

Ich glaube, dass es unmöglich ist, das Heimatland nicht zu vermissen. Wenn ich nicht spezifisch sein müsste, würde ich alles sagen, aber die Freunde, das Fleisch, die Gesellschaft, die Familie, einen Choripan (eine Art Argentinische Bratwurst) direkt am Wasser essen, die Emotionalität beim Fußball usw. 
Von Deutschland mag ich die Kultur, den Karneval, die Manieren, die Temperatur, da es nicht so heiß ist wie in Buenos Aires. Die Geschichte, wie ein Reich aus dem Nichts aufgebaut wurde. Das gute Bier. Der Lichtschalter an der Außenseite von Räumen (z.B. beim Bad) und auch Sachen, die mir vorher völlig fremd waren, wie das Klopfen auf den Tisch, wenn man sich Begrüßt und auch das Essen habe ich lieben gelernt. 

Wie und was ist der Unterschied zwischen Argentiniern und Deutschen?

Ich würde nicht auf die Unterschiede verweisen, da es fast alles ist. Von der Art zu essen bis zur Art zu trinken, die Landschaft auch. Wenn ich auf die Ähnlichkeiten verweisen möchte, findet man das normalerweise am wenigsten.
Im Fußball kann es nicht verrückt und katastrophal genug sein für uns, aber es ist sehr schön anzusehen, mit welcher Leidenschaft sie spielen und wie sie sich ermutigen. Vor allem die Energie die sie schon in den Jugendvereinen haben.

Was ist Völkershausen für dich?

Es ist mein Zuhause, meine Ruhestätte. Wo ich der Routine entkomme. Es ist der Ort auf der Welt, an dem ich noch nie so viele Sterne scheinen gesehen habe. Ein kleines Dorf, aber mit großem Herzen.

Welchen Fußballclub magst du in Argentinien am meisten?

Wo ich wohnte, ist es nicht weit zu Boca oder River Plate. Deshalb ist man eigentlich entweder ein Boca Fan oder ein River Fan. Einige Freunde von der High School brachten mich jedoch zu einem Spiel von Racing, einem anderen bekannten Club. Dort war meine erste Erfahrung mit Fußball. Ich mochte sofort die Fankultur, die Familien die alle zusammen Fußball geschaut haben. Von da an konnte ich sagen, dass dies mein Lieblingsteam ist.

Wie bist du zum Fußball gekommen?

Fußball in meinem Land ist etwas, das bereits von der Wiege an mitgegeben wurde. Ich persönlich habe es jedoch nie gespielt. Trotzdem mag ich es, ich finde es lustig und eine weitere Möglichkeit, Freunde zu finden. 

Wann hast du entschieden selber zu kicken?

Um ehrlich zu sein, hatte ich mich erst entschieden, als ich anfing zu spielen. Ich glaube nicht, dass ich das Selbstvertrauen hatte zu spielen. Das Stadtlengsfeld-Team hat mir jedoch ein gutes Gefühl gegeben. Deshalb spiele ich gerne dort und habe viel Spaß dabei.

Was verbindest du mit dem FSV Blau-Weiß Völkershausen?

Der Verein war für mich der erste Kontakt zur deutschen Kultur. Heute bin ich ein Teil des Vereins, es ist sehr schön für mich und ich freue mich, das mich alle so toll aufgenommen haben.

Was sind deine Wünsche für die Zukunft?

Meine Wünsche sind mich noch weiter zu integrieren, neue Erfahrungen zu sammeln und natürlich auch irgendwann eine eigene Familie zu gründen. Aber besonders wichtig für mich ist, dass man wieder ein normales Leben führen kann, ohne Angst sich anzustecken und zurück zum Alltag zu kommen. Um endlich wieder das Leben genießen, wie zum Beispiel das Fußball spielen.

Vielen Dank, Caro! Bis zum nächsten Mal.